Besuch bei der Redaktion der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung
Elsa-Brändström-Schule Hannover .
Mittwoch 12:00 Uhr. Es ist dunkel im Keller der Zeitungsredaktion und es riecht nach Papier. Die Klasse 8B besucht die Zeitungsredaktion der HAZ und NP.
Text & Fotos: Sofia Baumung und Sofija Marin, 8B
Als erstes erklärt uns der Redakteur Jan Sedelies, dass hier unten früher die Zeitungen gedruckt wurden. Heutzutage passiert das außerhalb Hannovers, jeden Abend drucken sie in drei Schichten, immer neu aktualisiert die Ausgaben für den morgigen Tag. Noch aktueller werden alle Meldungen sofort online gestellt. Dieser Keller ist heute nicht mehr zum Drucken da, oft wird er jetzt für andere Events genutzt, wie zum Beispiel ganz aktuell für die Van-Gogh-Ausstellung.
Jetzt gehen wir durch ein enges Treppenhaus, zwei Stockwerke hoch. Im zweiten Stockist es sehr modern eingerichtet, durch einen Flur vorbei an metallenen Spinden. Die Räume dort haben schalldämpfende Lamellen und Teppiche, um für Ruhe zu sorgen. Es gibt eine “Gemischte Zone” für die Redakteure von HAZ und die NP zum gegenseitigen Austausch. Welche Berufe gibt es hier? „Du kannst als Korrektur-Leser, Journalist, ‘Lohnzettel-Aussteller’ oder als Redakteur arbeiten“, erklärt uns Herr Sedelies. Viele Zeitungen wie zum Beispiel “Hallo Wochenende” finanzierten sich aus Werbung und Anzeigen, die HAZ setze vor allem auf die Online-Dienste und auf ihre Abonnenten. Wenn sie eine neue Meldung bekommen, würde diese erst durch die Polizei oder durch die Feuerwehr geprüft. Jan Sedelies erwähnt auch noch, dass, wenn es zu einem Thema mehrere Meinungen gibt, man beide nebeneinanderstelle, denn die HAZ sei unparteiisch. Außerdem gibt es Schichtdienste rund um die Uhr, sodass jederzeit Journalisten vor Ort sein können.
Vorbei geht es am Büro des Chefredakteurs und einer Video-Konferenz zum bevorstehenden Konzert von “Haftbefehl” in der Osho-Diskothek am Raschplatz in einen großen Redaktionsraum: An verschiedenen Schreibtischen sitzen Journalisten, schreiben oder telefonieren, auf Bildschirmen laufen die News-Ticker. Die 8B geht zurück in die Mixed-Zone-Lounge, dort stellen wir weitere Fragen: Wie sieht es mit KI aus? Jan Sedelies antwortet: „Wir schreiben unsere Texte nicht mit KI, wir nutzen sie aber als Hilfsmittel, zum Beispiel, um ein Interview zu transkribieren“. Besonders wichtig ist ihm aber eins: Der unabhängige Journalismus und die Zeitung in der Region seien unentbehrlich für das Miteinander und den Zusammenhalt der Gesellschaft.
Der Besuch bei der HAZ/NP war sehr interessant und hat uns viele neue Einblicke in die Medienwelt gegeben.
Brauchen wir heute noch Zeitung?
Zu dieser Frage findet ihr hier zwei Kommentare aus unserer Klasse.
Tagtäglich wird getippt, geschrieben, überlegt und gedruckt. Manchmal sogar bis in die Nacht. Rund um die Uhr ist jemand beziehungsweise mehrere im Gebäude der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und schreibt Zeitungsartikel, damit wir morgens Zeitung lesen können. Egal ob analog oder digital. Ich finde es auf jeden Fall sehr wichtig, dass Leute auch mitten in der Nacht bereit sind, beispielsweise zu einem Brand zu fahren und darüber Informationen zu sammeln und diese hinterher zu einem Zeitungsartikel zusammenzuschreiben, anstatt gemütlich in ihren Betten zu liegen. Die Redakteure sind sehr wichtig, wie ich finde, denn so sind wir immer auf dem aktuellen Stand der Dinge.
Letzten Mittwoch haben wir die Redaktion der HAZ besucht. Am Ende des Besuches ist klar, dass wir Zeitung heute noch brauchen. Fast alle Erwachsenen lesen Zeitung. Sie kostet ungefähr 3 € pro Zeitung, weil sie von Journalisten geschrieben wird, die bezahlt werden müssen. Aber geht das nicht kostenlos mit KI? Nein, das würde nicht funktionieren, denn wenn z.B. in Barsinghausen eine Scheune brennt, kann man nicht einfach die KI nach einem Text fragen. Ein Journalist muss hinfahren und sich informieren, bevor er einen Bericht schreiben kann. Wenn du dich vielleicht fragst, warum das so aufwendig ist und ob man dann nicht einfach auf Zeitung verzichten könnte, muss ich dich enttäuschen, denn das halte ich nicht für möglich. Zeitung hält die Gesellschaft zusammen, weil sie wichtige Infos für alle zusammenfasst. Auf Zeitung können wir nicht verzichten. Auch durch KI ist sie nicht zu ersetzen.