Fachspezifische Kompetenzen

  1. Fachkompetenzen (= Sach- und Methodenkompetenzen beziehen sich auf die einzelnen Inhaltsbereiche und Kerninhalte)

    Die Schülerinnen und Schüler

    • beherrschen Grundwissen und praktische Techniken

    • verstehen und wenden Fachsprache an

    • können mit Materialien und Werkzeugen handwerklich korrekt und zielsicher umgehen

    • können exemplarisch Werke der bildenden und angewandten Kunst beschreiben, analysieren und interpretieren

    • entwickeln sukzessive ein erweitertes und kritisches Verständnis von künstlerischen Werken, bildnerischen Medien und allen Formen der Umweltgestaltung
       

  2. Personale und soziale Kompetenzen:

    Die Schülerinnen und Schüler

    • beschaffen zuverlässig die notwendigen Arbeitsmaterialien, halten sie bereit und pflegen sie

    • erlernen Teamfähigkeit und Toleranz

    • zeigen Respekt und Achtung vor der Leistung und den Ergebnissen anderer

    • entwickeln einen achtsamen Umgang mit eigenen und fremden Materialien und Werkzeugen

    • können mit Ressourcen sparsam umgehen

    • vermeiden Müll und übernehmen die Müllentsorgung sowie die Säuberung des Raumes selbstständig

    • erlernen die Bereitschaft zu konstruktiver Kritik und zur Annahme von Verbesserungsvorschlägen im Plenum

Schulinterner Lehrplan

Jahrgang Inhaltsbereiche Kerninhalte Grundlehre
5 Bild des Raumes Bildanordnungen, einfache Kompositionsprinzipien des Bildraums (Farbe, Kontraste, Komposition, grafische Mittel, einfache Drucktechniken, experimentelle Verfahren der Bildproduktion z.B. anhand von Tierdarstellungen)
Bild des Menschen Portrait, Inszenierung, Gestaltung von Orten und Situationen, Mimik, Gestik, Körpersprache (z.B. Zeichnung, Fotografie)
6 Bild der Zeit Bilderbuch / Bildsequenzen, Layout, Montage von Bild und Text (z.B. Zeichnung, einfache Drucktechniken) Techniken und Verfahren aus der Grundlehre werden angewendet und vertieft.
Bild des Raumes Raumwirkungen und Raumeigenschaften, Fantastische Räume konstruieren, Prinzipien des einfachen Bauens, grundlegende Konstruktionsprinzipien, von der Fläche zum Raum (z.B. Pop-Ups, Guckkästen, Wohnkapseln, Baumhäuser, Türme)
7 Bild der Dinge Objektdarstellung (Zeichnerische Mittel zur Erzeugung von Plastizität, Stofflichkeit, Licht & Schatten) Druckgrafik (z.B. Schablonentechnik, Monotypie, Décalcomanie, Pappkantendruck) (Farbkontraste, Ausdrucksqualitäten, Farbfunktionen, Farbauftrag, Farbexperimente, Kompositorische Prinzipien, Skizzen und Entwurfszeichnungen, alternative Bildkompositionen, grafische Mittel zur proportionalen und plastischen Darstellung)
Bild des Menschen Figurative Plastik (Grundlagenwissen anhand plastischer Bildwerke in Hannover, Herstellung z.B. von Reliefs / einer Kleinplastik / Übungen des an- und abtragenden Verfahrens) bilinguale Module in Jg. 7
8 Bild des Raumes Malerische und zeichnerische Mittel zur Erzeugung von Raumillusion (z.B. Landschaftsmalerei, Stadtlandschaften, einfache perspektivische Konstruktionen) s. Jahrgang 7
Bild der Zeit Sequentielle Kunst (z.B. Fotosequenz, einfacher Trickfilm, Montageformen, vorbereitende und analysierende Skizzen)
9 Bild des Menschen Menschendarstellung, Gestalt des Menschen (z.B. figürliches Zeichnen und fotografische Inszenierungen in Skizzenbüchern, Portraits, Selbstinszenierung) experimenteller Umgang mit grafischen und malerischen Mitteln und Farbe, Mischtechniken, Optimierung der Entwurfsskizzen, Verfahren der Präsentation
Bild der Dinge Kommunikations- oder Produktdesign (Designfunktionen, Vergleich und Bewertung von Design, exemplarisch Designgeschichte, Übungen zum Design-Entwurfsprozess, z.B. Logos, Visitenkarten
10 Bild des Raumes Gebauter Raum, architektonischer Darstellungsapparat (z.B. Papierräume, Bauen im Bestand, experimentelle Modelle zum Thema Wohnbau oder Ausstellungsbauten, perspektivische Darstellungen) s. Jahrgang 9
Bild der Zeit Film (filmsprachliche Mittel, Analyse, Storyboard, Produktion eines kurzen Films / Filmclips, Filmschnitt exemplarisch)
11 Bild des Menschen Themenschwerpunkt z.B. Familien-/ Paarkonstellationen: Bildung assoziativer Konzepte, Beispiele aus der Bildenden Kunst Produktion: Menschendarstellungen (figürliches Zeichnen, Komposition, bekleideter Akt, Plastizität, Körpersprache), Führen eines Skizzenbuches Werkstatt: Entwicklung von Zielvereinbarungen einer individualisierten Aufgabe, eigenständige Umsetzung Praxisaufgaben: Am Themenschwerpunkt angelegt Rezeption: Bildanalyse mit grafischen Analyseskizzen, Überblick Kunstgeschichte (Renaissance bis Moderne) Hinweise: Die inhaltlichen Schwerpunkte sind zu orientieren an den für den Jahrgang relevanten Abiturthemen. Zudem sollen Bereiche der angewandten Kunst einbezogen werden, wie beispielsweise Produktdesign, Architektur, Mode, Grafikdesign.

Grundsätze der Leistungsbewertung

Ab der 5. Klasse werden zwei schriftliche Lernkontrollen im Schuljahr erhoben, sofern das Fach nicht nur epochal unterrichtet wird. Im 5. und 6. Jahrgang dauern diese in der Regel eine Stunde und werden danach zweistündig konzipiert. Auf Beschluss der Fachkonferenz vom November 2007 macht das Fach Kunst von der Erweiterung des Erlasses Gebrauch, sodass  alternativ zu schriftlichen Lernkontrollen auch fachpraktisch zu dokumentierende und mündlich zu präsentierende Leistungen herangezogen werden können, wenn die Unterrichtseinbettung dies sinnvoll erscheinen lässt. Bereits in der Sekundarstufe I beginnen die Schülerinnen und Schüler, ihre Reflexionsfähigkeit bezogen auf Planung, beabsichtigte Wirkung und tatsächliche Umsetzung der eigenen künstlerischen Gestaltungen zu trainieren. Das Führen eines Kunstheftes und einer Kunstmappe wird vorausgesetzt. Hausaufgaben dienen der Vor- und Nachbereitung und sind wesentlicher Bestandteil eines zweistündigen Faches. Recherchen und das Herstellen z.B. von Qualitätsausdrucken von Fotos gehören dazu.

Die Gewichtung der bewerteten Leistungen innerhalb der Jahrgänge 5-10 sieht in der Regel  wie folgt aus: praktische Arbeiten 60-70%, Mitarbeit im Unterricht  20-30%, Anteil der schriftlichen Leistung / Ersatzleistung 10-20%. In der Sekundarstufe II werden die drei Anteile in der Regel wie folgt gewichtet: praktische Arbeiten 40-30%, Mitarbeit im Unterricht 30%, Klausur/en 30-40%  Die Lehrkraft kann hier je nach  Kursinhalt und Kürze des Semesters den Schwerpunkt setzen und sollte dies entsprechende Gewichtung dem Kurs zu Beginn mitteilen. In dem dritten Semester in Kursen auf erhöhtem Anforderungsniveau, wenn eine Klausur 2-stündig und eine 6-stündig geschrieben werden, verschiebt sich der Prozentanteil der Klausurgewichtung entsprechend auf maximal 50%.

An Beispielen soll die Bewertung der Mitarbeit im Unterricht (mündliche Beteiligung und andere Beteiligung) im Fach Kunst verdeutlicht werden. Als ausreichend gelten Leistungen, wenn jemand aufmerksam zuhört, dem Unterricht in der Regel folgt, einzelne Beiträge zum Gespräch beisteuert und eingeübtes Fachwissen erkennbar anwenden kann. Als gut gelten  Leistungen, wenn jemand aktiv und regelmäßig an Gesprächen teilnimmt, inhaltlich weiterführende Beiträge liefert, zielführend auf die Beiträge anderer Bezug nimmt oder   weiterführende Fragen  formuliert oder Transferleistungen erbringt, d.h. das Gelernte auf unbekannte und neue Phänomene übertragen kann.

Bei der Benotung der praktischen Arbeiten sind neben grundsätzlichen Kriterien wie die handwerkliche Qualität, die Originalität bzw. Ideenfülle und die Plausibilität  des Lösungsansatzes gleichermaßen die Fähigkeit des selbstständigen Arbeitens, das Zeitmanagement, die Fähigkeit des Umgangs mit Kritik und die konstruktive Zusammenarbeit mit anderen zu berücksichtigen. Bei den begleitenden schriftlichen Anteilen werden neben den Sachinhalten die Fähigkeit der sprachlich-richtigen Ausdrucksweise, die Verwendung adäquater Fachbegriffe sowie die Reflexionsfähigkeit bewertet.

Besondere fachliche Angebote

Über den Fachunterricht hinaus können wir bislang aus drei Gründen zeitaufwendige fächerübergreifende Projekte durchführen: Unsere Schulleitung unterstützt uns mit Wertschätzung und Ressourcen. An der Elsa-Brändström-Schule ist das Fach Kunst nur im 8. Jahrgang epochal gekürzt. Im Vergleich zu anderen Gymnasien sind wir eine recht große Fachgruppe. Wir hoffen sehr auf eine schulpolitische Entwicklung, bei der weiterhin allen Kindern und Jugendlichen am Gymnasium eine breite musisch-künstlerische Bildung zuteilwerden kann.

Die Elsa-Brändström-Schule blickt nicht ohne Stolz seit ca. 20 Jahren auf eine Tradition von Kunstleistungskursen (Kurse auf erhöhtem Niveau) zurück. Einige unserer ehemaligen Schülerinnen und Schüler haben Studiengänge wie Architektur, Produkt- und Kommunikationsdesign, Illustration, Modedesign, Bühnenbild, Mediengestaltung, Regieassistenz, Schauspiel, Museumspädagogik u.v.m. gewählt. Wir freuen uns über die weiter bestehenden Kontakte und informieren uns auch auf diese Weise über die Anforderungen, die Studienbewerber beim Einreichen ihrer Bewerbungsmappen erfüllen müssen. Sehr produktiv sind auch künstlerische Projekte in Kooperation mit ehemaligen Schülern. Z.B. hat eine ehemalige Schülerin im Rahmen ihrer Bachelor Arbeit unser Schullogo entwickelt und unter der Leitung eines ehemaligen Schülers, der die Kunst der Street Art beherrscht, konnten wir das ambitionierte Kommunikations-Weltall, eine Flurgestaltung im Hauptgebäude, fertigstellen.
Unter der Leitung der beiden in Hannover lebenden Künstler Yasemin Yilmaz und Burhan Uzunyayla entstanden 2009 die Bar und die Lounge Wandbilder in den frisch sanierten Sanitärräumen, ermöglicht durch ein städtisches Förderprogramm. Mit Yasemin Yilmaz führte eine Lehrkraft im letzten Jahr auch ein internationales Projekt im künstlerischen Austausch unserer Schüler mit Schülern im Oman durch. Neben der inspirierenden Kooperation mit außerschulischen Partnern besuchen wir zur Erweiterung der kulturellen Kompetenz die örtlichen Einrichtungen wie z.B. Museen, die Architektenkammer, Werkstätten des Theaters und der Oper. Dazu gehört auch die Organisation von Ausstellungen innerhalb und außerhalb der Schule. Schülerarbeiten wurden bereits in Schaufenstern, Arztpraxen oder in den Gängen einer benachbarten Versicherung ausgestellt. Es ist unser Anliegen, regelmäßig an regionalen und überregionalen Wettbewerben teilzunehmen. So haben z.B. in den letzten beiden Durchgängen des renommierten Wettbewerbs „Jugend gestaltet“ Elsa-Schülerinnen und Schüler Erfolge erzielt und an den Ausstellungen teilgenommen.

Seit bald fünf Jahren wirkt eine Lehrkraft an der Kunstbegabtenförderung in Hildesheim (KBF) mit. Ein Ziel dieser Förderung in Zusammenarbeit mit der HAWK Hildesheim ist es, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Frühstudium zu ermöglichen. In Hannover gibt es ein eigenes Förderprogramm für künstlerisch begabte Schülerinnen und Schüler, welches in Form von Sommerakademien und Blockkursen stattfindet. Interessenten können sich gerne bei uns informieren.

Im siebten Jahrgang werden seit einigen Jahren bilinguale Module in englischer Sprache angeboten, in denen der Wortschatz der Schüler um künstlerische Techniken und Werkzeuge in sowohl funktionalen als auch fiktionalen Zusammenhängen erweitert wird.  Seit knapp drei Jahren können wir das Unterrichtsangebot durch die Bühnenbild-AG ergänzen, in der Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe in Zusammenarbeit mit unseren beiden Theater–AGs Bilder entwickeln, die sich auf den Bühnenraum und das Schauspiel beziehen. Ebenfalls fächerübergreifend wird erstmals im Schuljahr 2014/15 im fünften Jahrgang ein Jahrgangssong musikalisch und künstlerisch als ein akustisch-visuelles lebendiges BiId mit 150 Akteurinnen und Akteuren entwickelt. Im gleichen Schuljahr können wir eine Kunst-AG im Rahmen des Ganztagsbetriebs für Schüler des 5. und 6. Jahrgangs anbieten. Angeregt von einer neuen Lehrkraft mit der Ausbildung zum Filmlehrer/Filmberater haben wir im Herbst 2014 vom Förderverein eine großzügige finanzielle Spende zur Anschaffung eines Laptopwagens mit zeitgemäßer Ausrüstung erhalten. Die im Kerncurriculum Kunst festgeschriebene und in das Fach Kunst integrierte Filmbildung kann so optimal umgesetzt werden. Darüber hinaus sind fächerübergreifende Projekte im Bereich Film und Video geplant (z.B. filmische Dokumentationen für die Homepage, Interviews, filmische Portraits im Fremdsprachenbereich).